Ulla von Brandenburg

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'Das Versteck des W.L.', 2011

Das künstlerische Werk von Ulla von Brandenburg (*1974) ist außerordentlich vielschichtig. Sie nutzt verschiedene Medien (Skulptur, Installation, Film, Arbeiten auf Papier u.a.) für ihre originäre Bildsprache, die von einer Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte und den Ausdrucksformen des Theaters, des Spiels und des Rituals geprägt ist. Oftmals beschäftigt sich Ulla von Brandenburg mit der Zeit des Fin de Siècle und seinem Interesse für Okkultismus, Esoterik und Psychoanalyse.

Der Werkzyklus 'Das Versteck des W.L.' besteht aus mehreren Skulpturen und Objekten, diversen Scherenschnitten und einem 16-mm Film. Thematisch kreist dieser Werkkomplex um den sardischen Karneval, seine Figuren und Mythen. Er steht somit im Kontext der Auseinandersetzung der Künstlerin mit Formen des (Rollen-)Spiels, des Rituals, der Maskerade und damit den Möglichkeiten des Verbergens und des Andeutens, die diesen inne wohnen. Ulla von Brandenburg ist im internationalen Kunstkontext eine originäre künstlerische Stimme, die es versteht, in Rückbezügen auf die Kulturgeschichte Energien freizusetzen, die für die Zeit heute von großer Relevanz sind. Das Phänomen der Zeit, sowohl seine Entschleunigung als auch seine Re-Aktivierung, ist in den Arbeiten von Ulla von Brandenburg von großer Bedeutung. Die Künstlerin bedient sich historischer Versatzstücke und Rollenspiele, um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und menschliche Verhaltensweisen offen zu legen. Der Schnelligkeit der Bilder setzt Ulla von Brandenburg eine sorgsam gewählte, archaisch starke Bildsprache entgegen, die geprägt ist von einer großen Sinnlichkeit des Materials und einer Wertschätzung von handwerklichen Techniken (Scherenschnitt, Nähen, Papierfaltungen) und Materialien (alte Landkarten, bretonische Signalflaggen u.a.)

Der aus mehreren Teilen bestehende Werkzyklus 'Das Versteck des W.L.', 2011, der Künstlerin Ulla von Brandenburg wird bis zum 23. Juni 2013 in der Galerie der Gegenwart präsentiert. Anschließend ist der Werkkomplex 2 Jahre lang in der Montblanc Gallery des Hamburger Headquarters zu sehen, bevor er dann für 99 Jahre der Hamburger Kunsthalle überlassen wird. Nach Werken von Thomas Demand, Sylvie Fleury, Daniel Richter, Thomas Schütte, Jorge Pardo, Stephan Huber und Marcel van Eeden, ist dies bereits, nach 15 Jahren erfolgreicher Partnerschaft zwischen Montblanc Kulturstiftung und Hamburger Kunsthalle, die achte Arbeit eines zeitgenössischen Künstlers, die als Dauerleihgabe in den Bestand der Hamburger Kunsthalle übergehen wird.