Stephan von Huene

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Tune the World

Im Umfeld der Kunstszene der West Coast hat sich Stephan von Huene in den sechziger Jahren zum Künstler gebildet – umgeben von Pionieren wie John Cage, Ed Kienholz und Allan Kaprow, mit denen er zusammenarbeitete und befreundet war, schuf er ein Werk, das zunächst in expressiven Assemblagen Impulse der Pop Art mit einer in Amerika seltsam europäisch anmutenden Lust am Fabulieren und Phantasieren verband. Huenes Interesse an Klang und mechanischer Bewegung zeigt sich jedoch schon früh in Skulpturen und möbel- artigen akustischen Skulpturen wie dem Kaleidophonic Dog.

In den siebziger Jahren kam Huene nach Deutschland, wo er sich bald in Hamburg niederließ. Sein Interesse galt nun immer mehr dem Zusammenspiel visuell-plastischer und akustischer Wirkungen, in das er den Betrachter und Zuhörer als Impulsgeber einbezog. Seine Klangskulpturen und Automaten wie die Drum oder Text Tones zogen rasch Aufmerksamkeit auf sich. Die auf ihre tanzenden Beine reduzierten Figuren der Tischtänzer, deren Bewegungen große Reden des Jahrhunderts begleiteten, waren ein Höhepunkt der Biennale von Venedig 1995. Seine seit Eröffnung der Galerie der Gegenwart dort installierten Text Tones gehören zu den Hauptwerken der zeitgenössischen Sammlung der Hamburger Kunsthalle und zählen noch nach viereinhalb Jahren zu den beliebtesten Arbeiten des Publikums. Die Text Tones haben für die Galerie der Gegenwart Signalcharakter und sind als Dialog zwischen Betrachter und Kunstwerk für die Arbeit im Museum, für die Arbeit mit moderner Kunst programmatisch.

Grund genug, zwei Jahre nach Huenes überraschendem Tod einen Werküberblick in der Hamburger Kunsthalle zu zeigen, der die Entwicklung des Künstlers von den verspielten Automaten der Sechziger bis zu den komplexen Instrumenten der Neunziger aufzeigt, mit denen Huene Position in der aktuellen Diskussion um Kunst und Vermittlung bezieht.

Die Ausstellung zeigt Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen und entstand in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst in München und dem Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg. Sie wird in Hamburg von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius unterstützt.

Der Katalog inklusive CD-ROM zur Ausstellung kostet € 24.