»Zebra« nannte sich die von den damals noch an der Hamburger Hochschule für bildende Künste
studierenden Malern Dieter Asmus, Peter Nagel, Nikolaus Störtenbecker und Dietmar Ullrich 1965 gegründete Künstlergruppe, die einen Neuen Realismus ausrief und so eine pointierte Gegenposition zum damals vorherrschenden Informel einnahm. Nach dem Ausscheiden Störtenbeckers kamen 1976 die Bildhauer Christa Biederbick-Tewes und Karlheinz Biederbick hinzu. Ihr Signet war ein Zebra auf gelbem Grund, das die Synthese von Natur und Künstlichkeit durch anmutige Bewegung und stilisierte Streifen markieren sollte. Auf der Suche nach einer sachlichen, zeitgemäßen Bildsprache mit einem unmittelbaren Bezug zur Wirklichkeit schildern die auf photographischen Vorlagen beruhenden, teils repräsentativen, teils exemplarischmetaphorischen Darstellungen Szenen aus der Alltagswelt. Die durch Auswahl und Zusammenstellung der Motive verfremdeten Bilder der »Zebra«-Künstler, auf denen plastisch modellierte Körper vor meist flachem Hintergrund erscheinen, zeichnen sich aus durch
glatte Perfektion, graphische Genauigkeit, distanzierte Kühle sowie durch vielfältige Übernahme von Stilmitteln aus der Photographie. So gilt ein besonderes Interesse etwa der angehaltenen Bewegung, wie sie nur das photographische Auge zu sehen vermag. Besonderen Wert legten alle Mitglieder der »Zebra« auf die druckgraphische Verbreitung ihrer Motive in Serigraphien, Schabkunstblättern und Aquatinta – eine im Aufbruchsgeist der sechziger Jahre wurzelnde Haltung, Kunst für jedermann verfügbar zu machen.
36 Werke – Gemälde, Siebdrucke und Radierungen – werden nun von der Hamburger Sparkasse der Hamburger Kunsthalle als Dauerleihgabe überlassen. Anlässlich der Übergabe ist eine Auswahl der Werke ab dem 27. Oktober 2005 im Saal der Meisterzeichnung und Raum 17 in einer Präsentation für einige Wochen zu sehen.