Französische Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung Hegewisch und dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle
Die Zeichnungen der französischen Künstler des 19. Jahrhunderts verblüffen durch ihre unerschöpfliche Mannigfaltigkeit. Es gibt wohl kaum eine andere Epoche der Kunst, in der sich die Kunst der Zeichnung so schnell verändert und rasant weiterentwickelt hat. Vom Umsturz der alten Welt durch die Französische Revolution, über ihre Neuordnung in der napoleonischen Zeit und der anschließenden Restauration, bis hin zum Anbruch der modernen Epoche Ende des Jahrhunderts, für die in der Kunst besonders Paul Cézanne mit seinen gänzlich neuen Gestaltungsmöglichkeiten steht. Die Funktion der Zeichnung als unmittelbarstem Ausdruck der künstlerischen Individualität wandelte sich vom traditionellen malerischen Hilfsmittel zur souveränen selbständigen künstlerischen Aussage, wobei der in früheren Jahrhunderten oft anzutreffende einheitliche Zeitstil der verschiedenen Epochen nun endgültig einer oft unüberschaubaren, durch einzelne Künstlerpersönlichkeiten geprägten Vielfalt der Stile wich.
Meisterhafte Zeichnungen französischer Künstler des 19. Jahrhunderts - ausgehend von der Romantik über den Realismus und den Impressionismus bis zum Symbolismus - gehören zu den unbestrittenen Höhepunkten der exzellenten Hamburger Sammlung Hegewisch. Grund genug einmal eine erlesene Auswahl in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren. Ergänzt durch ebenso herausragende Blätter aus dem Bestand des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle zeigen wir zeichnerische Arbeiten in verschiedensten Techniken von den berühmtesten Künstlern der Zeit wie Rodolphe Bresdin, Paul Cézanne, Honoré Daumier, Edgar Degas, Eugène Delacroix, Gustave Doré, Constantin Guys, Henri Joseph Harpignies, Edouard Manet, Jean François Millet, Camille Pissarro, Pierre Puvis de Chavannes, Odilon Redon, Auguste Rodin, Félicien Rops und Henri de Toulouse-Lautrec.