Vilhelm Hammershøi

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Zu Lebzeiten war er einer der gefeiertsten Künstler Europas. Der Dichter Rainer Maria Rilke und der Maler Emil Nolde gehörten zu seinen Bewunderern. Später geriet sein Werk außerhalb seines Heimatlandes Dänemark fast in Vergessenheit: Die Bilder von Vilhelm Hammershøi (1864-1916) werden nun mit einer großen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle für das deutsche Publikum wiederentdeckt.

In Zusammenarbeit mit dem Statens Museum for Kunst in Kopenhagen zeigt die Hamburger Kunsthalle etwa 60 Gemälde aus allen Schaffensphasen Hammershøis. Einen Schwerpunkt bilden Hammershøis Darstellungen von Interieurs der eigenen Wohnung in Kopenhagen. Wie in einem immerwährenden inneren Monolog schildert er mit wenigen gedämpften Farbtönen und großer geometrischer Strenge seine sparsam möblierten Zimmer. In der Ausstellung werden aber auch Hammershøis verlassene Stadt- und Landschaftsansichten sowie die geheimnisvollen Akt- und Portraitdarstellungen zu sehen sein. Viele der gezeigten Gemälde stammen aus bedeutenden europäischen Museen, wie etwa der Tate Gallery in London, dem Musée d´Orsay in Paris. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus dem Besitz des Dänischen Königshauses sowie aus Privatsammlungen aus Europa, Japan und den USA.

Obwohl Hammershøis Œuvre sehr eigenständig ist, sind Bezüge zu symbolistischen Kunstströmungen der Jahrhundertwende sichtbar, die weit über Skandinavien hinausreichen. Daher wird die Hamburger Ausstellung mit Gemälden von Hammershøis Zeitgenossen wie Edgar Degas, Ferdinand Hodler, Fernand Khnopff, Edvard Munch und Félix Vallotton erweitert. In diesem spannungsreichen Kontext wird Hammershøi als wichtiger Protagonist des Symbolismus erlebbar.

Erst in den letzten Jahren wurde das faszinierende Werk Vilhelm Hammershøis international wiederentdeckt: Das Musée d´Orsay in Paris und das Guggenheim Museum in New York konnten mit ihren Hammershøi-Retrospektiven 1997/1998 große Publikumserfolge feiern. Die Vilhelm Hammershøi Ausstellung der Hamburger Kunsthalle bietet im Frühjahr 2003 die einmalige Chance der Wiederentdeckung dieses in Deutschland zu unrecht vergessenen Künstlers, über den Rainer Maria Rilke 1905 schrieb: »Hammershöj ist nicht von denen, über die man rasch sprechen muss. Sein Werk ist lang und langsam und in welchem Augenblick man es auch erfassen mag, es wird immer voll Anlass sein, vom Wichtigen und Wesentlichen in der Kunst zu sprechen.«

Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Katalog, als erste deutschsprachige Publikation über den Künstler Vilhelm Hammershøi. Der Katalog war für € 23 im Museums-Shop erhältlich.

Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Benedikte zu Dänemark.