Vergnügliches Leben – Verborgene Lust

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Holländische Gesellschaftsszenen von Frans Hals bis Jan Steen

Ende Januar 2004 eröffnet die Hamburger Kunsthalle das Hubertus-Wald-Forum – eine neue Ausstellungshalle im eigenen Haus, in der zukünftig weitere große Sonderausstellungen und Veranstaltungen gezeigt werden.

Die Eröffnungsausstellung ist der berühmten holländischen Genremalerei gewidmet: farbenfrohe, sinnliche und vom opulenten Leben erzählende Gemälde von Frans Hals, seinen Schülern und Mitarbeitern wie der bekannten Judith Leyster, ihres Mannes Jan Miense Molenaer, aber auch von Hendrick Pot, Esaias van de Velde und Willem Buytewech, Dirck Hals sowie Isack und Adriaen van Ostade und schließlich dem berühmten Jan Steen. Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Konzentration auf die Blütezeit des Genres in Haarlem. International wurden Werke von Frans Hals und seinen Zeitgenossen zuletzt 1989/90 in Washington, London und Haarlem gezeigt. Das Frans Hals Museum wird sich mit zehn Werken aus der eigenen Sammlung beteiligen, die in Deutschland noch nicht gezeigt wurden.

Die Bilder der Epoche locken mit Üppigkeit, einem aufwendigen Lebensstil, lustvoller Konversation und einem Vergnügen an gemeinsamen Spielen. Sie zeigen  luxuriösen Stoffe,  reich gedeckte Tische  und lustvolle Handgreiflichkeiten. In ihnen spiegelt sich aber auch eine Skepsis gegenüber lasterhafter Lebensführung. Die Maler arbeiten mit Andeutungen,  Zeichen, die es zu entschlüsseln gilt, und reproduzieren bekannte rhetorische Gesten aus dem Theater oder der Druckgraphik.

Erstmals bietet die Hamburger Kunsthalle ein umfangreiches Programm von Begleit-veranstaltungen zu den Bildthemen an: von der Tischkultur, den musikalischen Soirées bis zu den bekannten Genüssen wie Tabak, Wein oder Kaffee werden zusätzliche Informationen über die Lebenskultur dieser Zeit in Seminaren und Rundgängen erfahrbar. Programm, Information und Anmeldung unter www.vergnuegliches-leben.de

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, ca. 200 S. , 80 Abb. mit Beiträgen u. a. zu den Beziehungen von Malerei, Musik und Literatur im 17. Jahrhundert sowie zu den Arbeitsweisen der Maler von den Kuratoren der Ausstellung Pieter Biesboer und Martina Sitt, dem Literaturwissenschaftler Karel Bostoen, dem Musikhistoriker Louis Grijp sowie den Kunsthistorikern Cynthia von Bogendorf Rupprath und Marvin Altner.

In Hamburg wird die Ausstellung durch die Deutsche Unilever GmbH, die ECE Projektmanagement GmbH und die WELT als Medienpartner unterstützt.