Räume für Träume von vielen Spielen – nicht weniger bietet die neue Ausstellung und Wanderkarte im Hamburger Kinderzimmer. Denn auch Künstler spielten und spielen gerne selbst, zudem malten, modellierten oder skizzierten sie Kinder vertieft ins Spiel. Ob vor 300 Jahren in der Wohnstube mit den Eltern bei nichts als einer Kerze und den Schatten der eigenen Bewegungen, oder vor 100 Jahren im Kinderzimmer mit Puppe, Bauklötzen und Eisenbahn, ob heute mit schrägen Kostümen oder gestern mit Herrn Messer und Frau Gabel am Tisch, ob drinnen oder draußen, in Bewegung oder Ruhe, gemeinsam oder gegeneinander: Immer eröffnen die Spiele eine eigene Welt, hier können Spielzeuge zum Leben erweckt werden, Neues wird konstruiert, Rollen einstudiert und selbst erfundene Spielregeln ausprobiert. Die schöpferischen Vorgänge im Spiel sind denen der Kunst zutiefst verwandt, daher hat der Künstler Olafur Eliasson für uns den »Spielraum für den Anfang der Kritik« entworfen, mit dem er Erwachsene und Kinder wieder zum gemeinsamen Spiel anregen möchte. »Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt« (Friedrich Schiller, 1759-1805, Über die Ästhetische Erziehung des Menschen, 1795)
Die Ausstellung vereint in dem mit einem raffinierten Stecksystem angefüllten Spielraum »Hamburger Kinderzimmer« Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Videos aus 300 Jahren Kunst- und Spielgeschichte. Sie bietet an Hör- und Spiel-Stationen Einblicke in die Vergangenheit verschiedener Spiele und Spielzeuge zum Ausprobieren. Die Spiel-Wanderkarten lädt schließlich ein, von Lucas Cranach über Philipp Otto Runge bis Gerhard Richter weitere Kunstwerke auf einer spielerischen Reise quer durch die Sammlung zu entdecken.