Der Rotterdamer Maler Pieter de Hooch (1629-1684) gehört zu den prominentesten Künstlern aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, des Goldenen Zeitalters der Niederländischen Malerei. Er wird wie auch Gerrit Dou, Gerard ter Borch, Caspar Netscher, Gabriel Metsu oder Nicolaes Maes oft als Feinmaler bezeichnet. Deren sorgfältig konzipierten Interieurs und feinsinnig gestalteten Lebensmomente gutsituierter holländischer Bürger werden in ihrer unnachahmlichen Wirkung von einem Reichtum an feinst ausgearbeiteten Details und einer komplexen Lichtregie bestimmt. Dabei kann der Erhaltungszustand eines solchen Gemäldes großen Einfluss auf die Interpretation nehmen und muss somit besonders berücksichtigt werden. Nach der Restaurierung des »Liebesboten« von Pieter de Hooch steht dieses Gemälde nun im Zentrum der Präsentation der kleinen Schau sorgfältig ausgewählter Werke auch seiner Zeitgenossen. Erstmals können der besondere Farbklang dieses Bildes als auch seine inhaltlichen Motive wieder erfahren und die facettenreiche Beziehung zwischen den Dargestellten nachvollzogen werden. Die Sprache der Liebe, der Gestik und der Körperlichkeit, des Lichts und der Stofflichkeit werden hier thematisiert.