Claude Monet legte mit seinen um 1880 begonnenen Serien einen Grundstein für die systematische Auseinandersetzung mit dem Bildgegenstand und den Bildmitteln. In Serien zu arbeiten, wurde im 20. Jahrhundert zur Methode, doch die künstlerischen Haltungen und Ziele liegen denkbar weit auseinander. Der eine Künstler baut sich ein komplexes System auf, um sich an dessen Gesetzmäßigkeiten zu halten, der andere, um sie zu brechen und zu variieren. Für eine Gruppe von Künstlern heißt das Arbeiten in Serie, daß alle Dinge verschieden sind, für eine andere, daß alle Dinge sich immer ähnlicher werden.
Ausgehend von Monets legendären Serien untersucht die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle die unterschiedlichen Beweggründe, aus denen heraus Künstler im 20. Jahrhundert in Serien arbeiten. Dabei werden gemeinsame Motivationen und Konzepte gebündelt, um den breit angelegten Begriff der Serie und Reihe zu präzisieren. Das Spektrum der in der Ausstellung gezeigten Künstler reicht von Monet, der mit vierzehn Gemälden im Mittelpunkt steht, bis zu Warhol, von Mondrian bis zu Rachel Whiteread, von Jawlensky bis zu Roni Horn.
Der die Ausstellung begleitende Katalog wird sich der Frage annehmen, vor welchem geschichtlichen beziehungsweise kulturellen Hintergrund Künstler begannen, in Serien zu arbeiten. Die fortschreitende industrielle Massenproduktion und die durch sie weiterentwickelten Vervielfältigungstechniken werden dabei ebenso berücksichtigt, wie philosophische Überlegungen zur Frage des Ganzen und seiner Teile, des Individuellen und des Kollektivs, der Wahrnehmung, des Raumes, der Bewegung und der Zeit. Der Katalog mit 192 Seiten und Abbildungen von allen Exponaten kostete DM 45 (€ 23).