Italien hatte seit dem frühen 16. Jahrhundert eine besondere Anziehungskraft auf die Künstler des Nordens. Insbesondere Niederländer sehnten sich aus der feuchten und kalten Heimat in das sonnige Klima. Ermutigt von Kunsttheoretikern ihrer Zeit, machten sie sich auf die beschwerliche Reise nach Rom, um antike Bauwerke und malerische Landschaften zu studieren. Das südliche Licht inspirierte zu technischen Experimenten mit frischen Farbkontrasten oder ungewohntem Trägermaterial wie dem blauen Papier.
Nicht jedem Künstler war eine Italienreise möglich, doch auch viele „Daheimgebliebene“ hatten „Italien im Blick“. Diese orientierten sich an Werken ihrer Kollegen oder, wie Rembrandt in seiner Darstellung des „Hl. Hieronymus in italienischer Landschaft“, an graphischen Vorlagen italienischer Künstler. Auch die zurückgekehrten „Oltramontani“ arbeiteten oft jahrzehntelang im so genannten italianisierenden Stil, der bei zeitgenössischen Sammlern hoch im Kurs stand. Die Ausstellung zeigt derartige Phantasielandschaften ebenso wie direkt vor Ort gezeichnete Natureindrücke.