Früher war schon immer jetzt

Scrollen
-

Malerei seit 1947 neu präsentiert

Gemälde sind Ausdruck ihrer Zeit und der Individualität ihrer Erschafferinnen oder Erschaffer. Hat sie es an die Museumswand geschafft, beginnt Malerei das Bild ihrer Zeit zu prägen. Gemälde werden ikonisch, wenn sie eine Zeit treffsicher abbilden, wenn sie zum Bild ihrer Gegenwart werden. Bilder werden älter, ihre Inhalte altern aber nicht, ihr »Früher« ist für uns bei jeder Betrachtung ein »Jetzt«. Malerei ist ebenso Zeugnis des Momentes ihrer Erschaffung, als auch ewig.

Die neue Sammlungspräsentation der Gemälde der Kunsthalle seit 1947 in den Oberlichtsälen der Galerie der Gegenwart lotet den Bereich zwischen den beiden Polen »Jetzt« und »Ewigkeit« aus. Präsentiert in der Galerie der Gegenwart, steht mit den Werken zugleich die alle Museen beschäftigende Frage im Raum, wann denn eigentlich die Gegenwart beginnt und ob sie ein Zeitraum ist.

Die Ausstellung stellt vermeintlich Unvereinbares nebeneinander, sie fordert die beteiligten Künstler*innen (und ihre Werke) zu gegenseitiger Toleranz heraus. Der figurativen Malerei der DDR, welche die Kunsthalle früh bereits gesammelt hat, steht die gebrochene Figuration nach 1945 in Frankreich gegenüber, Minimal trifft auf Pop Art, gestische Abstraktion auf ironische Figuration.

Präsentiert werden unter anderem Werke von Francis Bacon, Georg Baselitz, Werner Büttner, Sam Francis, K.O. Götz, Johannes Grützke, Sabrina Haunsperg, Almut Heise, Jörg Immendorff, Konrad Klapheck, Willem De Kooning, Hanns Kunitzberger, Maria Lassnig, Richard Lindner, Albert Oehlen, Rosemarie Trockel, Werner Tübke, Cy Twombly, Wols, Haegue Yang.