Bestand Skulpturen und Plastiken

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PROJEKTLEITUNG
Dr. Ute Haug

DURCHFÜHRUNG
Dr. des. Ulrike Saß und Dr. Anna Seidel

LAUFZEIT
Januar 2015 – Januar 2017

Das Projekt untersuchte die im Vorfeld als bedenklich eingestuften Kunstwerke des Skulpturenbestandes der Hamburger Kunsthalle. Überprüft wurden alle Erwerbungen nach 1933 sowie diejenigen, die nach aktuellem Forschungsstand zu einem unbekannten Zeitpunkt ins Haus gekommen sind. Ziel war es, die Provenienzen aller als bedenklich eingestuften Objekte zu klären. Die Fälle, bei denen sich der Verdacht auf eine verfolgungsbedingte Entziehung bestätigte, sowie jene, deren Provenienzen nur lückenhaft ermittelt werden konnten, wurden bei lostart.de eingestellt.

Die Gründung der Skulpturensammlung der Hamburger Kunsthalle und ihr systematischer Ausbau gehen auf den ersten Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark (1852–1914) zurück. Heute erfolgt die wissenschaftliche Betreuung durch die für die jeweilige Epoche zuständigen Sammlungskurator_innen. Der Gesamtbestand an Statuen, Statuetten, Büsten und Reliefs umfasst rund 490 Objekte, davon sind 443 Eigentum des Museums. Nicht im Projekt aufgenommen waren Medaillen, Plaketten und Münzen sowie Gipsabgüsse.

Von den 443 Skulpturen und Plastiken weisen heute bereits 336 unbedenkliche Provenienzen auf. 107 Objekte, von denen 102 vor 1945 entstanden sind, haben hingegen ungeklärte Provenienzen.

Neben Ankäufen aus dem Kunsthandel, auf Versteigerungen sowie Schenkungen von Privatpersonen oder Unternehmen umfassen die Zugänge von Skulpturen in die Hamburger Kunsthalle auch Überweisungen von der Kultur- und Baubehörde während des Nationalsozialismus und nach 1945. Die sehr unterschiedlichen Eingänge der Objekte lassen auf viele verschiedene, individuelle Provenienzen schließen, die es zu untersuchen gilt. Einen besonderen Rechercheaufwand erfordern die Skulpturen, die in Auflage geschaffen oder von denen mehrere, teils spätere, Kopien angefertigt wurden. In einigen Fällen wird die Erforschung aller Exemplare eines Werkes vonnöten sein, um die Provenienz der Version klären zu können, die zum Bestand der Hamburger Kunsthalle zählt. In diesem Zusammenhang ist ein Austausch mit Institutionen im In- und Ausland, die im Besitz der weiteren Varianten und Repliken sind, vorgesehen.

George Minne (1866 - 1941), Drei heilige Frauen (am Grabe) I, 1896, Hamburger Kunsthalle, erworben mit Mitteln der Campe’schen Historischen Kunststiftung, 1948.jpg

finanziert durch

Logo Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Leitung
Provenienzforschung & Sammlungsgeschichte

Dr. Ute Haug