Sichern Sie sich schon jetzt Ihr Zeitfenster-Ticket, FLEX-Ticket, Kombiticket SURREALISMUS & MICHEL-TURM oder ein Reisepaket für die große SURREALISMUS-AUSSTELLUNG vom 13. Juni 2025 bis 12. Oktober 2025.
»Die Welt muss romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder.
Novalis, Aphorismen, 1798
»Man gebe sich doch nur Mühe, die Poesie zu praktizieren.
André Breton, Erstes Manifest des Surrealismus, 1924
Dr. Annabelle Görgen-Lammers
Vera Bornkessel (seit Okt 2024)
Maria Sitte (seit Feb 2024)
Laura Förster (Jan - Sept 2024)
The Royal Museum of Belgium, Brüssel
21.02. bis 21.07.2024
Kuratorinnen: Francesca van der Pitte und Sophie van Vliet
Centre Pompidou, Musée National d’art Moderne/Centre de Création Industrielle (Mnam-Cci), Paris
04.09.2024 bis 05.01.2025
Kurator*innen: Didier Ottinger und Marie Sarré
Hamburger Kunsthalle
12.06. bis 12.10.2025
Kuratorin: Dr. Annabelle Görgen-Lammers
Fundación Mapfre, Madrid
04.02. bis 11.05.2025
Kuratorin: Estrella de Diego
Philadelphia Museum of Art
08.11.2025 bis 16.02.2026
Kurator: Matthew Affron
Mit RENDEZVOUS DER TRÄUME präsentiert die Hamburger Kunsthalle eine umfassende Ausstellung zum internationalen Surrealismus anlässlich des 100. Jubiläums der Gründung dieser Bewegung, und spürt dabei der deutschen Romantik als einer der wichtigsten Geistesverwandtschaften des Surrealismus nach. Ausgehend von einem erstmals thematisierten Bilderpaar der Kunsthalle, treffen über 230 surrealistische Ikonen von großen wie auch neu zu entdeckenden Surrealist*innen wie Max Ernst, Meret Oppenheim, René Magritte, André Masson, Salvador Dalí, Dorothea Tanning, Paul Klee, Valentine Hugo, Victor Brauner, Toyen und vielen anderen in neuartigen Kontexten und spannungsvollen Gegenüberstellungen auf über 70 Meisterwerke der deutschen Romantik, unter anderem von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge sowie auf romantische Dichtung.
Denn Leitthemen wie die Faszination der deutschen romantischen Künstler*innen und Dichter*innen für den Traum – als ein Sehen höherer Art begriffen – die Einbildungskraft, die Nacht, aber auch für den Mikro- wie Makrokosmos oder ein besonderes Naturgefühl gehörten zu den Inspirationsquellen, die sich der Surrealismus ein Jahrhundert später zu eigen machte. Geisteshaltungen und Bilderfindungen von Friedrich, Runge, Carl Gustav Carus, Carl Wilhelm Kolbe und vielen mehr spielten wie die Schriften von Novalis, Achim und Bettine v. Arnim, Karoline v. Günderrode, Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich Hölderlin oder Heinrich v. Kleist eine bedeutende Rolle bei der Suche nach einer revolutionären Kunst im 20. Jahrhundert. Dies erstaunlicherweise besonders in den Jahren des Krieges, in Widerstand und Exil. Der Surrealismus knüpfte an die Romantik als Reaktion gegen die »Entzauberung der Welt« an und spiegelte ihre revolutionäre Dimension; Ziel beider Bewegungen war ein Lebensgefühl, die Infragestellung einer scheinbar gegebenen Realität und ihrer Grenzen und damit nicht weniger als eine Transformation sowohl des Individuums wie der Gesellschaft. Auch wenn aus unterschiedlichen historischen Situationen geboren, scheint das Credo von Novalis nach der »Romantisierung der Welt« das Streben der Gruppe nach einer höheren geistigen Revolte in einer »Surrealität« vorwegzunehmen.
In der Zusammenschau, auch mit ausgewählten Arbeiten der eigenen Sammlung, werden Analogien und Unterschiede von Werken beider Strömungen in anregenden Gegenüberstellungen ebenso wie in expliziten Hommagen sichtbar: Zum Beispiel in Max Ernsts Gemälde Ein schöner Morgen (Un beau matin) mit Der Morgen (erste Fassung) (1808) von Philipp Otto Runge. Ernst malte es 1965 nach seinem ersten Besuch der Hamburger Kunsthalle und bezieht sich konzeptuell wie formal auf den verehrten Runge. Beide Spitzenwerke befinden sich seit mehr als 60 Jahren in der Sammlung der Kunsthalle, und werden nun zum allerersten Mal gemeinsam gedacht und präsentiert. Eine weitere überraschende Hamburger Rezeptionsgeschichte wird zu dem berühmten Schlüsselbild des Surrealismus, Max Ernsts Das Rendezvous der Freunde (1922) mit neu erforschten Kontexten aufgefächert.
Die Hamburger Kunsthalle organisiert die Schau in erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou, Musée national d'Art Moderne, Paris, und kann von diesem über 30 außergewöhnliche Spitzenleihgaben zeigen, wie Salvador Dalís Die Unsichtbaren – Schlafende, Pferd, Löwe (1930) oder René Magrittes Das doppelte Geheimnis (1927). In ihrer Gänze bietet die umfassende Ausstellung die einzigartige Gelegenheit weltbekannte ebenso wie teils noch nie präsentierte Werke aus über 80 internationalen, privaten und öffentlichen Sammlungen aus den USA, Mexiko und ganz Europa zu erleben, unter anderem aus dem Philadelphia Museum of Art; dem Museum of Modern Art, New York; der Colección FEMSA (Mexiko); dem Centre Pompidou in Paris; der Tate London; der Kunsthalle Prag; dem Kunsthaus Zürich und vielen mehr, sowie aus über 30 teils bislang verborgenen internationalen Privatsammlungen.
Die präsentierten Werke vom späten 18. Jahrhundert bis 1980 umfassen alle Medien: Insgesamt werden ca. 300 Gemälde, Graphiken, Zeichnungen, Fotografien, Filme, Skulpturen und Objekte von 65 Surrealist*innen und 30 Romantiker*innen zusammengetragen. Darunter sind viele immer noch zu wenig bekannte Surrealistinnen wie Meret Oppenheim, Dorothea Tanning, Remedios Varo, Suzanne Van Damme, und Jane Graverol zu entdecken. Auch verfolgt eine Vielzahl von Archivalien und Manuskripten die Spur der Rezeption der deutschen Romantiker*innen durch den Surrealismus.
In 15 Kapiteln unter anderem zu Freundschaft, Traum, Metamorphosen, Naturgefühl, Liebe, Ruine, Wald und Kosmos bis zu Hymnen an die Nacht richtet die umfangreiche Schau den Blick auf Analogien und Unterschiede zu Themen, Philosophemen, Paradigmen sowie Motiven und auch Verfahrensweisen in Kunst, Poesie und Theorie, beginnend mit einer Reflexion des Manifests des Surrealismus von André Breton und expliziten Hommagen der Surrealist*innen an die deutschen Romantiker*innen.
Ein großes Angebot an öffentlichen und privat buchbaren Führungen dient ebenso der Vermittlung wie die kostenfreien Audiotouren für Erwachsene (deutsch/englisch) und für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren (deutsch), die über die App der Kunsthalle nutzbar sind. Einmal im Monat samstags können beim Offenen Atelier für die ganze Familie unter anderem verschiedene künstlerische Techniken ausprobiert werden.
Das umfassende Veranstaltungsprogramm bietet Gesprächs- und Vortragsformate wie Expert*innen-, Podiums- und Künstler*innengespräche in der Hamburger Kunsthalle und im Abaton-Kino, das in Zusammenarbeit ein umfassendes surrealistisches Filmprogramm präsentiert. Unter anderem erläutert der international bekannte Künstler Julian Rosefeldt Hintergründe zu seinem präsentierten Werk Manifesto und der Wirkkraft des Surrealismus (4.9.). Beim Salon Surreal (18.9.) werden aktuelle Themen rund um die Ausstellung musikalisch und mit spannenden Gästen beleuchtet. Die Jungen Freunde der Freunde der Kunsthalle e. V. richten eine große Party (3.7.) aus.
Ein umfangreicher, reich bebilderter Katalog (344 Seiten, Hatje Cantz Verlag) ist zum Preis von 45 Euro im Museumsshop oder über www.freunde-der-kunsthalle.de zum Buchhandelspreis von 58 Euro erhältlich. Er versammelt zahlreiche Aufsätze von über 30 internationalen Surrealismusforscher*innen, die entsprechend der Ausstellungskapitel sowie mit Blick auf einzelne Protagonist*innen neueste Erkenntnisse zum Verhältnis zwischen internationalem Surrealismus und deutscher Romantik darlegen.
Die Ausstellung ist Teil der internationalen Surrealismus-Feier anlässlich des 100. Jubiläums des Manifests des Surrealismus und wird in anderer Form ausgerichtet in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel (21. Februar bis 21. Juli 2024), im Centre Georges Pompidou, Paris (4. September 2024 bis 13. Januar 2025), in der Fundación Mapfre, Madrid (6. Februar bis 11. Mai 2025), im Philadelphia Museum of Art (8. November 2025 bis 16. Februar 2026).
Die Ausstellung ist Teil der internationalen Surrealismus-Feier anlässlich des 100. Jubiläums des Surrealistischen Manifests und wurde anders ausgerichtet in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel von 21. Februar bis 21. Juli 2024, im Centre Pompidou, Paris von 4. September 2024 bis 13. Januar 2025, in der Fundación Mapfre, Madrid von 4. Februar bis 11. Mai 2025, nach Hamburg werden Teile davon gezeigt im Philadelphia Museum of Art, 8. November 2025 bis 16. Februar 2026.
François Delattre, Französischer Botschafter in Deutschland
Dr. Peter Tschentscher, erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg