Die französische Künstlerin Annette Messager (* 1943) richtet Juni 1999 im Kuppelsaal der Hamburger Kunsthalle ihre raumgreifende Installation »Dépendancelndépendace« ein, die zuvor in Bordeaux und in New York zu sehen war.
AbhängigkeitUnabhängigkeit: Im Werk Messagers geht es immer wieder um die Vernetzung von Dingen und Gedanken, die nicht assoziierbar scheinen. Sie hat sich als Künstlerin und Sammlerin bezeichnet. Mit dem obsessiven Sammeln kämpft sie gegen die Endzeitlichkeit des Todes an. Je umfangreicher die Sammlung wird, desto unvollständiger bleibt sie.
Die Künstlerin hat ihre Dépendancelndépendence mit dem Regen verglichen. Messager läßt an langen Bindfäden gesammelte, artifizielle Dinge wie Scharzweißphotos, Glühbirnen, Stoffe, Netze, Plastikfolie und ausgestopfte Tiere von der Decke regnen. Jeder Regentropfen ist einzeln und unabhängig. Alles hängt dicht beieinander, ohne sich zu berühren. Erst der Besucher bringt die isolierten Elemente in Verbindung. Messager möchte mit der Arbeit, die wie keine andere den Körper des Besuchers umfängt und ihn miteinbezieht, eine beklemmende Atmosphäre schaffen, aber zur gleichen Zeit ein Gefühl von Freiheit vermitteln.