Hamburg war für Künstler eine attraktive Stadt, die mit ganz unterschiedlichen Motiven die Maler lockte. Das urbane Leben in der Innenstadt, das rege Treiben im Hafen und auf der Elbe, die Vergnügungen auf der Außenalster und am Uhlenhorster Fährhaus sowie die ländlichen Idyllen am Oberlauf der Alster haben immer wieder Künstler inspiriert. Es waren nicht nur die in Hamburg ansässigen Maler des Hamburgischen Künstlerclubs, wie Ernst Eitner, Arthur Illies oder Friedrich Schaper, die Themen aus ihrer Heimatstadt künstlerisch aufnahmen. Aus ganz Deutschland und dem Ausland kamen seit Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Künstler nach Hamburg, um hier für kürzere Zeit zu arbeiten. Es waren die Skandinavier, wie der Norweger Frits Taulow oder der Schwede Anders Zorn, die bei ihren Reisen gen Süden durch die Stadt kamen und hier malten. Ab 1909 waren auch französische Künstler wie Auguste Herbin oder Albert Marquet zu Besuch. Auf Einladung des legendären Direktors der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, kamen 1913 sogar die Spätimpressionisten Pierre Bonnard und Edouard Vuillard in die Stadt. Lichtwark hatte seit 1889 immer wieder Maler wie Max Liebermann, Lovis Corinth oder Friedrich Kallmorgen und Carlos Grethe nach Hamburg geholt, damit sie die Stadt künstlerisch dokumentierten. Aber auch die jüngere Künstlergeneration der Expressionisten, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel, hat sich immer wieder mit den unterschiedlichen Facetten Hamburgs malerisch auseinandergesetzt.
Mit ca. 80 Gemälden, zusätzlichen Arbeiten auf Papier und Photographien von Andreas Feininger, Herbert List und Albert Renger-Patzsch, wird erstmals das große Spektrum ausgebreitet, das Hamburg den Künstlern der frühen Moderne an Motiven zu bieten hatte.