Das Thema des Krieges steht im Hegewisch-Kabinett im Zentrum einer kleinen Ausstellung mit Werken von Otto Dix. Präsentiert wird beinahe die komplette 50teilige Folge „Der Krieg" von 1924, ein Meisterwerk der Radierkunst des 20. Jahrhunderts. Daneben wird eine Reihe von hervorragenden Figurenstudien und Bildnissen gezeigt, darunter das bekannte, 1926 entstandene Porträt des Dichters Iwar von Lücken und das Selbstbildnis des Künstlers aus dem folgenreichen Jahr 1933.
Dix war 1914 freiwillig dem Ruf an die Front gefolgt. Später war er der Überzeugung, dass der Krieg eine scheußliche Sache, aber trotzdem etwas Gewaltiges sei. Man muss den Menschen in diesem entfesselten Zustand gesehen haben, um wirklich etwas über den Menschen zu wissen. Dix überlebte den Krieg. Die traumatischen Ereignisse beeinflussten sein künstlerisches Werk entscheidend. Die Blätter sind ein beeindruckendes, zeitloses Dokument gegen den Krieg, das doch keinen Krieg verhindern kann. Als Augenzeuge zeigt der Künstler schonungslos die elenden Zustände, die ein Krieg hervor bringt. 1937 wurde Dix deshalb von den Nationalsozialisten wegen „gemalter Wehrsabotage" diffamiert.