Bedeutender Schatz

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Erstmals werden 8.000 Münzen, Medaillen und Plaketten von der Antike bis in die Moderne erfasst, erforscht und digitalisiert

Das groß angelegte Forschungsprojekt wird durch die Dorit & Alexander Otto Stiftung ermöglicht  

Projekt- und Sammlungsleitung

Dr. Annabelle Görgen-Lammers

Projektassistenz und wissenschaftliche 
Mitarbeit

Ann-Kathrin Hubrich

Wissenschaftliche numismatische Mitarbeit

Dr. Martin Ziegert und Dr. Sylvia Karges (bis 10/2023)

Metallrestaurierung

Anne-Christin Batzilla-Kempf und Corinna Krömer

Film

Experimentalsystem

Die Hamburger Kunsthalle untersucht, inventarisiert, restauriert und digitalisiert erstmalig ihren umfangreichen Sammlungsbestand von etwa 8.000 Münzen, Medaillen und Plaketten in einem auf mehrere Jahre angelegten Forschungsprojekt. Damit werden die teils seit 150 Jahren im Museum ruhenden und über Jahrzehnte unbetreuten Schätze erstmals systematisch erschlossen. Sie stammen aus allen wesentlichen Kunstepochen von der Antike bis in die Moderne. Ermöglicht wird diese wertvolle Grundlagenarbeit durch die Dorit & Alexander Otto Stiftung, die sich nach der großzügigen Spende zur Modernisierung der Kunsthalle im Jahr 2016 damit erneut als wichtige Förderpartnerin für das Museum erweist. Der Arbeitstitel des Forschungsprojektes »Von der zweiten zur dritten Dimension« verweist auf die ästhetisch wie medial spannenden Zwischenräume, die sich im Flach-, Halb- oder Hoch-Relief der Objekte und ihren Übergängen zu den anderen Sammlungsbereichen eröffnen. Die modellierten, geschlagenen, geprägten oder gegossenen Oberflächen changieren zwischen den Dimensionen und eröffnen einen überraschenden Bilderreichtum aus über 2.500 Jahren Kunstgeschichte.

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Die 8.000 Kleinreliefs spiegeln Geschichte und Kunst gleichermaßen wider: Schwerpunkte innerhalb der für ein Kunstmuseum außergewöhnlichen Sammlung bilden Münzen der griechischen und römischen Antike sowie herausragende Künstlermedaillen des 19. Jahrhunderts. Unter den Münzen finden sich ebenso byzantinische, mittelalterliche und neuzeitliche sowie Hamburgische Kleinodien. Die Medaillenkunst ist mit Beständen der Renaissance, des Barock und Klassizismus bis hin zu Schwerpunkten im Jugendstil und dem Impressionismus einzigartig vertreten.
 
Die von Alfred Lichtwark als »Sculptures en miniatures« bezeichneten Objekte galten dem ersten Direktor des Hauses als Grundlage und entscheidender Teil der historischen Skulpturensammlung. Daher wurden die Münzen, Medaillen und Plaketten seit den Anfangsjahren der Kunsthalle und bis in die 1970er Jahre unter rein künstlerischen Fragestellungen gesammelt. Die bildprächtigen Kunstmedaillen und Plaketten des späten 19. Jahrhunderts feierte er als moderne »Gemäldegalerie« (Lichtwark, 1897), die Sammlung galt international schnell als die bedeutendste ihrer Art.
 
Ein dokumentarischer Kurzfilm gibt erste Einblicke in die Forschungsarbeit hinter den Kulissen. Er begleitet die Prozesse von der Entdeckung, Ordnung und Grundreinigung über die Inventarisierung bis hin zur Digitalisierung und münzkundlichen, kunst- sowie sammlungshistorischen Kontextforschung. Damit veranschaulicht er die Kernarbeit eines Museums, das Sammeln, Bewahren und Erforschen. Der Film steht ab sofort auf der Website der Hamburger Kunsthalle zur Verfügung.
 
Ab Ende 2025 werden erste Ergebnisse der Digitalisierung online veröffentlicht. Außerdem wird dann der gehobene Schatz und die erforschten Kontexte zu allen Sammlungsbereichen in einer großen Sammlungspräsentation erlebbar gemacht.
 
Das Forschungsprojekt wird ermöglicht durch:
Dorit & Alexander Otto Stiftung
 
Alexander Otto: »Die hervorragende Sammlung von Münzen und Medaillen wurde schon unter dem Gründungsdirektor Alfred Lichtwark zu einem elementaren Bestandteil der Kunsthalle. Es freut mich sehr dabei zu helfen, diesen verborgenen Schatz jetzt zu erforschen und den Besucherinnen und Besuchern zugänglich zu machen.«
 
Prof. Dr. Alexander Klar: »Die Erfassung, Digitalisierung und Erforschung der Münzen, Medaillen und Plaketten der Hamburger Kunsthalle ist ein Jahrhundertprojekt, das diesen bisher schlummernden Schatz der Kunsthalle hebt und wieder zugänglich macht. Es ist nach dem großen Engagement von Dorit und Alexander Otto bei der Modernisierung und dem Umbau der Kunsthalle 2016 ein weiteres Mal, dass das Ehepaar mit seiner Stiftung genuine Museumsarbeit unterstützt und auf höchstem Niveau fördert. Alexander Otto ist ein unglaublich versierter Kenner der Münzforschung, was die Zusammenarbeit an diesem Projekt für mich sehr besonders und zu einem großen Vergnügen macht.«

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Pressesprecherin & Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mira Forte
Jules-Clément Chaplain (1839–1909) Auf Jeanne Mathilde Claude (Vorderseite), 1887 Medaille: Kupfer, versilbert, Ø 124 mm, 92,50 g © Hamburger Kunsthalle Foto: B. Seifert / Lübke+Wiedemann / Germany
Jules-Clément ChaplainAuf Jeanne Mathilde Claude (Vorderseite), 1887
Herakleiden: Alyattes II. (610 bis 561 v. Chr.), Rückseite Münze: Elektron, Ø 10 mm, 4,66 g © Hamburger Kunsthalle
Herakleiden: Alyattes II. (610 bis 561 v. Chr.)
Alexander Klar, Annabelle Görgen-Lammers, Dorit und Alexander Otto (v.l.n.r.) mit einem historischen Münzschrank © Hamburger Kunsthalle Foto: Romanus Fuhrmann
Alexander Klar, Annabelle Görgen-Lammers, Dorit und Alexander Otto (v.l.n.r.) mit einem historischen Münzschrank
Karthago (350 bis 320 v. Chr.), Vorderseite Münze: Gold, Ø 19 mm, 9,56 g © Hamburger Kunsthalle
Karthago (350 bis 320 v. Chr.)
 Ausstellungsansicht historischer Münzschrank © Hamburger Kunsthalle Foto: Christoph Irrgang
Ausstellungsansicht historischer Münzschrank
Karthago (350 bis 320 v. Chr.), Rückseite Münze: Gold, Ø 19 mm, 9,56 g © Hamburger Kunsthalle
Karthago (350 bis 320 v. Chr.)
Athen (430 v. Chr.), Vorderseite Münze: Silber, Ø 24 mm, 17,09 g © Hamburger Kunsthalle
Athen (430 v. Chr.)
Alphonse Eugène Lechevrel (1848–1924) Bildnis Alfred Lichtwark (1852–1914), 1892 Medaille: Bronze, 150 x 117 mm, 293,80 g © Hamburger Kunsthalle Foto: B. Seifert / Lübke+Wiedemann / Germany
Alphonse Eugène Lechevrel Bildnis Alfred Lichtwark (1852–1914), 1892
Athen (430 v. Chr.), Rückseite Münze: Silber, Ø 24 mm, 17,09 g © Hamburger Kunsthalle
Athen (430 v. Chr.)
Alexandre Charpentier (1856–1909) Bildnis Louise Charpentier, 1891  Medaille: Bronze, 440 x 320 mm © Hamburger Kunsthalle Foto: Christoph Irrgang
Alexandre CharpentierBildnis Louise Charpentier, 1856–1909
Herakleiden: Alyattes II. (610 bis 561 v. Chr.), Vorderseite Münze: Elektron, Ø 10 mm, 4,66 g © Hamburger Kunsthalle
Herakleiden: Alyattes II. (610 bis 561 v. Chr.)
Alexander Klar, Annabelle Görgen-Lammers, Dorit und Alexander Otto (v.l.n.r.) mit einem historischen Münzschrank © Hamburger Kunsthalle Foto: Romanus Fuhrmann
Alexander Klar, Annabelle Görgen-Lammers, Dorit und Alexander Otto (v.l.n.r.) mit einem historischen Münzschrank
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