Caspar David Friedrich-Webportal
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»cdfriedrich.de« macht ab sofort Kunst der Romantik online umfassend erlebbar
Bislang einzigartige Kooperation zwischen Museen in Hamburg, Berlin und Dresden im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« des Bundes.
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Rund 250 Werke von Caspar David Friedrich (1774–1840) sind ab sofort über das Webportal www.cdfriedrich.de zum bekanntesten Maler der deutschen Romantik zugänglich. Das digitale Angebot bringt die wichtigsten Gemälde und Zeichnungen des Künstlers aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen. Weil manche Gemälde zu fragil sind, um sie zu transportieren und die Zeichnungen zu lichtempfindlich sind, um länger ausgestellt zu werden, erlaubt nur das Digitale dieses Gesamterlebnis. Um Friedrichs Kunst näher zu kommen, bietet das Portal verschiedene Formate: Die Chronik ermöglicht einen breiten Überblick, Shortcuts erschließen prägnant Friedrichs Themen aus heutiger Sicht und mit den Digitalen Stories können die User*innen über aktuelle Fragen tief in einzelne Werke einsteigen. Die bislang einzigartige Kooperation zwischen den Museen erfolgt im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« als eines von mehreren Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Anlass sind der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Jahr 2024 und die drei damit verbundenen Jubiläumsausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden, die durch »cdfriedrich.de« ergänzt werden. Das Webportal wird während des Jubiläumsjahrs 2024 kontinuierlich weiterentwickelt.
Zeitlich geordnet ermöglicht die Chronik als Herzstück des Webportals einen umfassenden Eindruck vom Schaffen Friedrichs – und lädt gleichzeitig ein, seine Zeit individuell zu entdecken: Wichtige Ereignisse in der Biografie des Künstlers und Informationen zum Zeitgeschehen lassen sich frei ein- und ausblenden, zu hören sind von dem Schauspieler Hanns Zischler gesprochene Zitate Friedrichs. Mehr als 500 Ereignisse, Werke und Aussagen ordnen sich durch die Auswahl vor den Augen der Betrachtenden immer wieder neu an – von der Highlight-Ansicht bis zum komplexen Expert*innen-Modus. Detaillierte Texte zu mehr als 70 Werken geben die Möglichkeit, mehr über einzelne Kunstwerke zu erfahren. Es entsteht ein umfassendes Panorama seines Werks, bereichert um unterschiedliche Blickwinkel von Expert*innen auf seine Kunst.
Einen Einstieg in die Bildwelt Friedrichs bieten im Webportal Shortcuts zu Themen wie Wer bin ich?, Fühlen, was schön ist! oder Best Friends Forever, die augenzwinkernd Friedrichs Welt und Wirken erschließen. Friedrichs Werke sind bekannt und beliebt und doch keine Wohlfühlkunst. Fantastik und Strenge, Trauer und Hoffnung, Subjektivität und Allgemeingültigkeit, Präzision und Offenheit sind in ihnen vereint. Sie liefern keine Antworten, vielmehr öffnen sie Raum für Fragen und ermöglichen ein Anknüpfen auch aus heutigen Lebenswelten.
Das Format der Digitalen Stories geht deshalb noch einen Schritt weiter: Es widmet sich jeweils einem ikonischen Gemälde und entwickelt aus diesem heraus historische wie aktuelle Fragen und Thesen. Dabei erlauben die Stories, in Details und Hintergründe der Kunstwerke einzutauchen. Informativ und spielerisch startet das Format mit dem Werk Wanderer über dem Nebelmeer, das um 1817 entstanden ist. Eine Vorzeichnung zu diesem Gemälde lässt sich mit einem Schieberegler über das Gemälde legen, Friedrich persönlich nimmt uns mit auf eine seiner Reisen, und eine Umfrage bringt ans Licht, was das Publikum heute auf seinen Reisen sucht.
Im Jubiläumsjahr 2024 wird die Chronik, die sich auf die Lebenszeit Friedrichs von 1774 bis 1840 konzentriert, um die Rezeption seiner Kunst in den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach seinem Tod erweitert. Im Verlauf der Vorbereitungen zu den drei Ausstellungen werden weitere Inhalte der Kooperationspartner*innen in Hamburg, Berlin und Dresden dazukommen, beispielsweise Texte oder Audiodateien zu Hauptwerken Friedrichs, weitere Digitale Stories, sowie perspektivisch auch zusätzliche multimediale Inhalte, von der Gigapixel-Aufnahme bis zur kunsttechnologischen Visualisierung.
Datenraum Kultur
Das Webportal zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs ist ein Anwendungsfall im Bereich Smarte Museumsdienste im Rahmen des Digitalprojekts »Datenraum Kultur«. Der »Datenraum Kultur« ist ein gemeinsames Infrastruktur-Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Fraunhofer-Institut für Ange-wandte Informationstechnik FIT sowie weiteren anwendungsfallbezogenen Partner*innen. Der »Datenraum Kultur« ist eines von 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Er wird vollständig mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Er soll die digitale Vernetzung von Kultureinrichtungen und Kreativwirtschaft erleichtern und den souveränen Austausch kulturbezogener Daten ermöglichen. Leitprinzip ist die Wahrung der Souveränität von Dateneigner*innen, Urheber*innen und Dienstanbieter*innen aus den Bereichen Kultur, Medien und Kreativwirtschaft. Der »Datenraum Kultur« soll perspektivisch erleichtern, vergleichbare Angebote wie das Webportal zu Caspar David Friedrich zu erstellen. Im Verlauf der Arbeit am Webportal wurden und werden wichtige Anforderungen und erste Prototypen identifiziert und beschrieben, die als Grundlage dienen, um Prozesse und Standards für den »Datenraum Kultur« zu entwickeln.
Der Künstler
Am 5. September 1774 wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren. Von dort aus ging er zum Studium nach Kopenhagen an die Kunstakademie und zog im Anschluss nach Dresden. Den akademischen Traditionen stellte er eigene Inspirationsquellen gegenüber, die er in der Natur fand – zum Beispiel auf seinen Wanderungen in der Umgebung Dresdens. Dort gründete er eine Familie, genoss eine Phase großen Erfolgs und musste dann erleben, wie seine Kunst aus der Mode kam. Mehr als ein halbes Jahr-hundert nach seinem Tod im Jahr 1840 bildete die sogenannte Deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin 1906 den Auftakt zu seiner Wiederentdeckung, die ihn als Vorreiter der Moderne feierte. Seine Popularität hält bis heute an und seine Kunst erscheint, auch angesichts des ihr inhärenten Verhältnisses von Mensch und Natur, besonders aktuell.
Projektteam Hamburger Kunsthalle: Christian Auffarth, Petra Bassen, Clara Blomeyer und Dr. Katharina Hoins
In Kooperation mit: Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden sowie acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
Gefördert von: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Weiterführende Links:
https://datenraum-kultur.fit.fraunhofer.de/
https://www.acatech.de/projekt/datenraum-kultur/
Die mit »cdfriedrich.de« verbundenen Jubiläumsausstellungen:
Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit
15. Dezember 2023 bis 1. April 2024
Hamburger Kunsthalle
Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften
19. April bis 4. August 2024
Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
Caspar David Friedrich. Wo alles begann
Kupferstich-Kabinett | 24. August bis 17. November 2024
Albertinum | 24. August 2024 bis 5. Januar 2025
Staatliche Kunstsammlungen Dresden