Verschlossene Welten

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Druckgraphik des Symbolismus

»Die wesentliche Eigenschaft der symbolistischen Kunst besteht darin, eine Idee niemals begrifflich zu fixieren oder direkt auszusprechen. Und deshalb dürfen die Bilder der Natur, die Taten der Menschen, alle konkreten Erscheinungen in dieser Kunst nicht selbst sichtbar werden, sondern sie werden durch feinnervig wahrnehmbare Spuren, durch geheime Affinitäten zu den ursprünglichen Ideen versinnbildlicht.«
Mit diesen Worten beschrieb der Dichter Jean Moréas im September 1886 in der Pariser Zeitschrift Figaro littéraire die Grundzüge einer Kunstströmung, für die er die Bezeichnung ‚Symbolismus’ vorschlug. Bis heute gilt Moréas Symbolistisches Manifest als grundlegendes Dokument der Bewegung, die weniger durch ihren künstlerischen Stil als durch eine gemeinsame Geisteshaltung verbunden ist. Überzeugt, dass neben der rational erfahrbaren Wirklichkeit eine weitere, verborgene Realität existiere, zielen ihre Werke auf die Darstellung einer unbewussten Welt, deren wesentliche Wirkung auf Verfremdung und Irritation beruht.
Als Ergänzung zu der großen Retrospektive von Vilhelm Hammershøi (1864-1916) zeigen wir im Saal der Meisterzeichnung 28 Werke der Druckgraphik aus der Zeit des Symbolismus, die um Themen wie Entfremdung, Einsamkeit und Stille kreisen. Zu sehen sind Radierungen und Lithographien von Künstlern, die wie Odilon Redon, Max Klinger und Edvard Munch traditionell mit dem Symbolismus verbunden werden, aber auch Werke von Künstlern wie James McNeill Whistler und Edouard Manet, die in diesem Zusammenhang vielleicht überraschen. Ihre Arbeiten bilden den Auftakt der Ausstellung.