Mutter oder Magd, Hure oder Vamp, wunderschön - krötenhäßlich, lockende Versuchung und ewiges Rätsel - es gibt kein Thema, das die Phantasie der Künstler durch alle Zeiten hindurch so entzündet hätte, wie die Darstellung der Frau.
Trotz ihrer jahrtausendelangen Unterordnung unter den Mann spielt die Frau - ihr Körper, ihr Wesen, ihre soziale Rolle - in der gesamten Kunstentwicklung eine herausragende Rolle. Im Ideal weiblicher Schönheit drücken sich die Vorstellungen von Sinnlichkeit und modischer Raffinesse ganzer Epochen aus. Ob als entrücktes Objekt ritterlicher Werbung oder als Bürgersfrau, als Arbeiterin oder als betörendes Luxusweib: Ihre Darstellung kann Reflex gesellschaftlicher Realität ebenso sein wie Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach einem harmonischen und glücklichen Menschen - wähnten doch die Männer die Frauen schon immer etwas näher an der Natur.
Die Ausstellung im Hegewisch-Kabinett vereint insgesamt 28 Werke (Zeichnungen, Druckgraphik und eine Skulptur) von Dürer, Cranach, Goya, Redon, Degas, Liebermann, Klinger, Corinth, Munch, Klimt, Beckmann, Kollwitz, Dix, Picasso und Matisse.