Die eigene Sammlung von Gegenwartskunst in wechselnden Ausstellungen und damit in unterschiedlichen Konstellationen zu zeigen, ist ein grundlegendes Konzept der Hamburger Kunsthalle. Dadurch können auch weniger bekannte Sammlungsbestände aus den Depots hervorgeholt, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und – durch sich wandelnde Zusammenhänge – auch Vertrautes immer wieder neu erlebt werden. Die Ausstellung "Weiß und andere Farben" fügt sich als Sammlungspräsentation in dieses Konzept ein.
In der Sammlung der Hamburger Kunsthalle befindet sich eine Reihe von Werken – Bilder, Objekte, Arbeiten auf Papier, Neonarbeiten, Diainstallationen u.a. – in denen die Farbe Weiß als ausschließliches oder als dominierendes Element eine wichtige Rolle spielt. Manche Künstler wie Raimund Girke oder Robert Ryman beschäftigen sich sogar zeitlebens mit der Farbe Weiß und erzielen in dieser (scheinbaren) Reduktion eine erstaunliche Fülle und Vielfalt des malerischen Repertoires. Die Ausstellung soll einen näheren Blick auf die unterschiedlichen formalen und konzeptuellen Strategien der hier vertretenen Künstler ermöglichen. 'Weiß' ist hier weder eine symbolische Aussage noch eine Metapher, und steht auch nicht für einen Endpunkt der Kunst. Im Gegenteil: Die 'unbunte' Farbe Weiß kann in all ihren möglichen Schattierungen, farbigen Nuancen und lichtbedingten Veränderungen gerade als schier unerschöpfliches Reservoir in der Befragung grundlegender Parameter in der Kunst erlebt werden.
Die beteiligten Künstler sind: Josef Albers, Jürgen Albrecht, Hans Arp, Andreas Brandt, Pedro Cabrita Reis, Hanne Darboven, Peter Doig, Henrik Eiben, Naum Gabo, Raimund Girke, Geert Goiris, Imi Knoebel, Klaus Kumrow, Max Hermann Mahlmann, Piero Manzoni, Brice Marden, Frank Nitsche, Reiner Ruthenbeck, Robert Ryman, HD Schrader, Monika Sosnowska, Franz Erhard Walther, Christopher Wool.