Stefan Exler (*1968) zeigt in seiner ersten Einzelausstellung in einem Museum sechs Werke, die zwischen 1994 und 2002 entstanden. Vier Arbeiten Ohne Titel zeigen sorgsam komponierte Interieur-Szenen, die aus der Vogelperspektive photographierte Menschen in Situationen heilloser Unordnung platzieren. Sie sind Vorläufer der beiden neueren Werke Keller (1999-2001) und Keller: Grundsanierung, Kristallpalast (2002), die, ebenfalls zentralperspektivisch von oben aufgenommen, nun menschenleere Räume zeigen, und, ausge-richtet auf die Kamera, in einem Studio erbaut wurden. Polaroid-Aufnahmen berichten von verschiedenen Stadien der Bauphase. Mitwirkende, Begleiter und Helfer werden in eine Portraitgalerie aufgenommen, die im Zuge der Ausstellung weiter ergänzt werden wird.
Ausgangspunkt der Keller-Arbeiten war die Absicht, eine Pfütze zu photographieren. Die ersten Skripts imaginierten ein alleinstehendes Haus im Stile typischer Nachkriegsarchitektur mit einem durchfeuchteten Keller. Der Legende nach betrieben seine Bewohner intensive Gartenwirtschaft, wovon allerlei im Keller abgestellte Gerätschaften Zeugnis ablegen.
Den drei Frauen im Titel ist die Ausstellung gewidmet: einer zeitgeschichtlichen Person, einer Wissenschaftlerin und einer Person aus Stefan Exlers Freundeskreis.
Die Standpunkt-Ausstellung wird ermöglicht durch die Philipp Otto Runge Stiftung.